Am 15.09.2013 um 4.30 Uhr früh klingelte der Wecker. Voller Vorfreude auf den Urlaub sprang ich auf. Eine halbe Stunde später stand ich ungeduldig am Fenster und wartete auf das Taxi, das uns zum Dortmunder Hauptbahnhof bringen sollte. Der Fahrer kam zum Glück pünktlich. Es ging los!
Am Hauptbahnhof kauften wir uns noch eine Kleinigkeit beim Bäcker. Ich selbst konnte vor lauter Aufregung eh Nichts essen, daher ließ ich mir ein paar kleine Gebäckteile einpacken, die ich dann im Zug verputzt habe.
Der Zug kam ebenfalls pünktlich und um 6.38 Uhr ging es zum Frankfurter Flughafen. Ohne nennenswerte Verspätung kamen wir dort an. Nach einem langen Fußmarsch (mit Koffern kommt mir jeder Fußmarsch lang vor) standen wir schließlich an der Haltestelle des Shuttle-Busses zum Terminal 2. Dieser brachte uns zum richtigen Terminal, wo wir das Check-In erledigen konnten. Als wir dort sofort dran kamen, wusste ich, dass dieser Urlaub unter einem guten Stern stehen muss: keine Zugverspätung, keine lange Warteschlange am Check-In-Schalter… Besser kann es nicht beginnen. Um 11.30 Uhr saßen wir an Bord einer Boing 747-400 von China Airlines und freuten uns auf den Flug nach Taipei (Taiwan). Noch…
Knapp 13 Stunden später, gegen 6.10 Uhr lokaler Zeit, kamen wir am Flughafen in Taiwan an. Die Freude über das Fliegen habe ich unterwegs irgendwo an der Grenze zu China verloren. Der Gedanke an die anschließenden 5 Stunden Flugzeit nach Denpasar bereiteten mir ein wenig Angst. Die Wartezeit von 3 Stunden durften wir uns in der Lobby von China Airlines vertreiben. Um 9.15 Uhr ging es dann schließlich mit einem Airbus A 330-300 nach Denpasar, der Hauptstadt der Provinz Bali, wo wir um 14.20 Uhr ankamen. Endlich!
Das Bezahlen der VISA-Gebühr (25 US-Dollar pro Kopf) ging recht schnell. Viel länger dauerte der Eintrag in den Reisepass. Die Warteschlange war sehr lang und die Flugzeuge landeten im Akkord, d.h. jeder Tourist musste hier durch. Es gab 7 offene Schalter und eine beachtliche Warteschlange. Nach geschätzt 2 Stunden konnten wir unsere Koffer abholen und den Ausgang ansteuern. Ich habe bereits in Deutschland ein Transfer zum ersten Hotel mitgebucht. „Ein Mitarbeiter von TUI wird ein Schild hochhalten“, sagte die Dame im Reisebüro. „Melden Sie sich bei ihm…“ – Was uns leider nicht mitgeteilt wurde war, dass es am Ausgang wie in einem Bienenstock zugeht: Eine riesige Menschenmenge mit hochgehaltenen Schildern stand da und wartete auf Gäste. Der erste „Durchgang“ der Namensschilder brachte uns nicht weiter. Wir fanden weder TUI noch unsere Namen auf einem der Klemmbretter. Dann sah ich aber etwas Rotes aufblitzen. Das könnte das „…UI“ sein… Und tatsächlich! Unser Fahrer war gefunden. Es ging in einem klimatisierten Minibus nach Ubud zum ersten Hotel. Bei der Fahrt habe ich das erste Mal erfahren, dass man auf Bali eine Strecke in Zeit und nicht in Kilometern angeben muss. Unser Hotel war knapp 40km vom Flughafen entfernt, was in unserem Fall etwa 2 Stunden Fahrzeit bedeutete.
Gegen 18 Uhr kamen wir im Hotel an. Das Alila Ubud (siehe oben) ist ein eher kleineres Hotel am Ayung-Fluß, fast in der Mitte der Insel, mitten in den Reisterrassen gebaut. Es ist sehr ruhig und abgelegen. Perfekt zum Erholen. Zum Glück ging das Check-In sehr flott und wir konnten unser Zimmer beziehen. Wir packten aus, machten uns frisch und gingen zum Abendessen. Erst hier merkte ich, dass ich im Stehen hätte einschlafen können. Zurück im Zimmer stellte ich den Wecker auf 8.00 Uhr und legte mich hin. Das Nächste, woran ich mich erinnere: Der Wecker klingelte!
Für die nächsten sieben Tage habe ich bereits von Deutschland aus einen lokalen Reiseguide engagiert. Wir wollten uns die Insel zeigen lassen und wer könnte das besser als ein lokaler Guide? Pünktlich zum verabredeten Termin kam unser Guide, Ketut Muliastrawan, in die Hotel-Lobby. Mehr zu unserem Guide und den Tagesausflügen berichte ich in separaten Artikeln, da es hier den Rahmen sprengen würde. Wir haben sehr viel erlebt und gesehen.
Wir haben folgende Touren gemacht:
- Erster Tag: Kleine Rundfahrt durch Ubud, Mittagessen an Reisterrasse, Besuch eines Gewürzgartens, Rückweg mit Zwischenstopp an anderer Reisterrasse
- Zweiter Tag: Traditionelle Tanzvorführung, Tegenungan (Wasserfall), Elefantenhöhle „Goa Gajah“, Gunung Kawi Tempel, Mittagssen, Pura Tirta Empul (Reinigungstempel)
- Dritter Tag: Wildwasser-Rafting mit Mittagessen, Pura Besakih (Muttertempel)
- Vierter Tag: Pura Luhur Uluwatu, Mittagessen in Jimbaran, Besuch beim Guide zu Hause, Rundfahrt durch Sanur
- Fünfter Tag: Gerichtssaal von Klungkung, Taman Tirtagangga, Mittagessen, Fahrt zur Ostküste (erster Cache in Indonesien), Pura Goa Lawah (Fledermaustempel)
- Sechster Tag: Pura Ulun Danu Bratan (Wassertempel), Mittagessen, Taman Ayun
- Siebter Tag: Tanah Lot, Mittagessen, Vogelpark
- Achter Tag (Transfer nach Pemuteran): Zwillingssee, Urwald-Wanderung mit Kanufahrt, Mittagessen, Fahrt nach Pemuteran
Nach neun Tagen auf Bali wechselten wir das Hotel. Diesmal kamen wir nach Nord-Westen, nach Pemuteran in das Hotel Matahari Beach Resort & Spa (siehe unten). Die Hotelanlage war traumhaft schön. Sie besteht auf 32 Zimmern, die in 16 Bungalows untergebracht sind. Jedes Zimmer ist also eine Bungalow-Hälfte. Sie war herrlich ruhig. Die sieben Tage, die wir hier verbrachten, konnten wir uns richtig entspannen… Das Problem dabei war lediglich, dass mir am vierten Tage des Aufenthaltes, die „Decke auf den Kopf fiel“. Ich habe beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen und informierte mich an der Rezeption über Ausflugsmöglichkeiten. Man sagte mir, es wäre kein Problem, ich müsse lediglich einen nicht gerade kleinen Geldbetrag abgeben und schon kann es losgehen. Daraufhin beschloß ich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und im Internet zu recherchieren. Ich wurde tatsächlich fündig! – Ein Tscheche, der seit ca. 5 Jahren auf Bali lebt, bietet Touren an und wäre so kurzfristig verfügbar. Allerdings die Vorstellung, dass mir ein Tscheche die Balinesischen Traditionen und die Kultur erklärt, konnte sich irgendwie nicht durchsetzen und somit entschied ich mich, im Hotel zu bleiben. Pool, Strand, Meer, Spa, Faulenzen sind auch schön…
Am 02.10. wurden wir pünktlich um 11.00 Uhr vom Hotel abgeholt. Unser Ketut war an diesem Tag leider verhindert und konnte uns nicht persönlich abholen. Er schickte uns aber einen „Ersatz“-Ketut. (Ja, der Name des zweiten Guides war ebenfalls Ketut.) Dieser sprach leider kein deutsch, dafür aber rudimentär englisch. Naja, und wofür hat man schließlich noch Hände und Füße? „Unser Ketut“ hat dem „Ersatz“-Ketut anscheinend ein paar Instruktionen mit auf den Weg gegeben, denn unterwegs nach Süden steuerten wir zielsicher einen Geocache an, ohne dass ich etwas sagte. Vorher sahen wir uns noch eine sehr imposante Reisterrasse an. Nach einer Mittagessenspause hielten wir bei einer weiteren Reisterrasse an. Das besondere hier: drei recht zahme Fledermäuse, die sehr gerne Cola getrunken haben – und zwar aus der Flasche! Cool! – Zwischendurch rief „unser Ketut“ an, um sich nach dem Rechten zu erkundigen. Da wir ihn mittlerweile richtig vermissten, luden wir ihn und seine Familie spontan am Abend zum Essen ein. Zu unserer Freude sagte er zu.
Gegen 16 Uhr und nach ein paar Herz-Aussetzern aufgrund der speziellen, balinesischen Fahrweise, erreichten wir schließlich Legian („Ballermann auf Bali“) und damit unser Hotel „Padma Resort Bali“ (siehe unten). Die Anlage ist sehr schön angelegt, aber nach unseren vorangegangenen Unterkünften war es so eine Art Touri-Kulturschock für mich: voll, laut, unpersönlich, riesig-groß. Wir bekamen unser Zimmerschlüssel (Karte) und wurden aufs Zimmer gebracht. Ich nahm mein Fotoapparat und schaute mir die Anlage an. Es gab hier Viel zu entdecken. Gerade als ich einen groben Überblick über das Gelände hatte sah ich, dass ich wieder den Weg zurück ins Zimmer antreten musste. Schließlich bekamen wir abends Gäste…
Um 18.30 Uhr warteten wir auf „unseren“ Ketut in der Lobby. Er und seine Familie kamen pünktlich und nach einer herzlichen Begrüßung fuhren wir in ein Restaurant, etwas abseits des Troubles, namens Gubug Makan „Mang Engking“. Es war sehr schön hier. Es gab eine Haupt-Tisch-Sitzfläche und ein paar kleine Bambushäuschen, die im Halbkreis um einen kleinen, künstlichen See angelegt wurden und über einen kleinen Steg erreichbar waren. Ketuts Kinder haben für uns ein Platz in einem der Bambushäuschen ausgesucht. Ferner verfügte das Restaurant über ein Kinderspielparadies mit Rutsche, Bällen, etc. Kaum waren die Getränke bestellt, schon waren die Kids weg. Nach langem Wälzen der Speisekarte, entschieden wir uns für ein Menü für 6 Personen. Nach etwa 20 Minuten wurde der Tisch mit lauter Köstlichkeiten vollgestellt. Bei einem der Gerichte habe ich erfahren, dass „pikant“ für Balinesen nicht gleich mit „pikant“ im deutschen Sinne gleichzusetzen ist. Es war viel Reis und Wasser nötig, um meine Geschmacksnerven wieder zu beruhigen.
Am 03.10. war der Tag der Abreise. Wir gingen zunächst zum Frühstück und da hatte ich meinen zweiten „Touri-Kulturschock“: Der Speiseraum war riesen-groß. Die Servicekräfte liefen mit Headsets zwischen den Tischen hin und her. Da blieb keine Zeit für „Guten Morgen“ oder „Wie geht es Ihnen heute?“, wie es an den Tagen davor war. Das Frühstück in Form von Büffet war allerdings sehr reichhaltig und auch lecker. Ich widmete mich sofort der Früchte-Ecke und wurde nicht enttäuscht.
Um 11.30 Uhr wurden wir von „Ersatz“-Ketut abgeholt und zum Flughafen gebracht. Kurz vor der Abreise warf ich einen Blick auf die Wetter-App: Deutschland, 11 °C, Regen – Bali, 30°C, strahlender Sonnenschein. Die Abreise fiel mir sehr schwer…
Es war ein wunderschöner Urlaub mit sehr vielen Highlights, die ich hier nicht Alle in Worte fassen kann.