Etwa 8 Wochen vor dem Abflug nach Bali habe ich angefangen, einen Guide für Tagestouren zu suchen. Ich wollte gerne viel von der Insel sehen – 14 Tage im Hotel am Pool bzw. Strand zu liegen ist nicht so ganz mein Fall. Land und Leute kennenlernen dagegen schon.
Nach der ersten Recherche hatte ich eine ganze Liste von Guides, die auf Bali Touren anbieten. Ich habe daher Erfahrungsberichte anderer Urlauber gelesen, Internetseiten durchforstet, sodass am Ende nur noch 5 Kandidaten übriggeblieben sind. Ich schrieb Alle an. Ein paar Tage später bekam ich vier Antworten. Die eMail von Herrn Wayan Susapta (Bali-Tourguide) erschien mir am sympathischsten und damit war meine Wahl getroffen. War doch ganz einfach!
Wir verabredeten uns am 17.09.2013, um 9.30 Uhr in der Hotel-Lobby. Zwei Tage vor dem Abflug bestätigte ich den Termin und da teilte mir Herr Susapta mit, dass er nicht persönlich kommen wird, sondern jemanden als Vertretung schickt. „Na, super!“, dachte ich. Über Herrn Susapta habe ich viel Positives gelesen, und jetzt schickt er Ersatz. – Ob das gut gehen wird…?
Am 17.09.2013 standen wir also um 9.30 Uhr in der Hotel-Lobby. Ein Mann kam auf uns zu und stellte sich als unser Guide K…. vor. Was mir bis heute peinlich ist, zu dem Zeitpunkt habe ich „Kaput“ verstanden. Erst nach der Rückkehr ins Hotel habe ich im Internet recherchiert und erfahren, dass sein Name „Ketut“ lautete. Während der Tour habe ich hingegen versucht, direkte Ansprache zu vermeiden. Das klappte gut!
Nach der Begrüßung und gegenseitiger Vorstellung besprachen wir kurz die Tagestour. Der Vorschlag des Guides, sich die nähere Umgebung von Ubud (Ort, in dem das Hotel war) anzusehen klang sehr verlockend. Es interessierte mich schon sehr, wo ich überhaupt bin. Da ich selbst begeisterte Geocacherin bin, wollte ich natürlich auch ein paar Caches auf Bali einsammeln. Im Vorfeld machte ich mir eine Liste, druckte sie zu Hause mehrfach aus und legte sie auch Ketut vor. Er schaute mich leicht verwirrt an: „Was kann man hier sehen?“, er zeigte auf eine Koordinate mitten in einer Stadt. „Da ist ein Cache!“, sagte ich begeistert. „Was ist ein Cache?“, fragte er. Nachdem ich mit meinem zusammenfassenden Monolog über Geocaching fertig war, musste ich innerlich grinsen. Ketuts Gesicht sprach nämlich Bände: Versteckte Plastikdosen suchen? – Touristen machen komische Sachen! „Kein Problem“, meinte er. „Viele davon liegen auf dem Weg.“ Damit hatte er den ersten Pluspunkt erreicht.
Es ging los! – Beim Einsteigen ins Auto beschloß ich, das eigene Auto gleich nach dem Urlaub zu putzen. Unsere Balinesische Kutsche war blitze-blank-sauber und ich dachte an die Staubschicht auf meiner Mittelkonsole…
Wir fuhren ins Zentrum von Ubud. Ich durfte den ersten Cache suchen – ich war begeistert! Die Dose liegt in einer Behindertenschule in Ubud. Bei der Gelegenheit haben wir eine deutsche Studentin kennengelernt, die uns die Schule gezeigt hat, da sie dort Praktikum gemacht hat.
Danach ging es zu einer wunderschönen Reisterrasse. Hier war auch ein Restaurant. Wir nutzten die Gelegenheit und machten Mittagspause. Während des Wartens auf unser Essen, wurde die Reisterrasse von allen Seiten fotografiert. Ich bin mir nicht sicher, ob wir hier schon den Beinamen „meine Japaner“ von unserem Guide verpasst bekommen haben oder erst am nächsten Tag. Ich finde, 1500 Fotos pro Fotoapparat am Ende eines fast dreiwöchigen Urlaubs sind nicht viel, oder?
Nach dem Mittagessen besuchten wir einen Gewürzgarten mit Kaffee- und Tee-Testen. Hier wurde u.a. „Kopi Luwak“ hergestellt. Zunächst gab es eine Führung mit Erklärung der Gewürze. Danach durften wir mit herrlichem Blick diverse Kaffee und Teesorten probieren. Mein Favorit war „Vanilla-Coffee“.
Anschließend ging es mit einem Zwischenstopp an einem Cache wieder zurück ins Hotel. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um 8.30 Uhr.
Unterwegs erzählte uns der Guide viel über Land und Leute, deren Bräuche und Sitten. Wir hatten an dem Tag Viel gesehen und die Tour war sehr angenehm. Es gab keinerlei Zeitdruck – unser „Japan-Gen“ (Knipsi-Knipsi!) konnte unterwegs voll ausgelebt werden. Nach der ersten Tour war ich mit dem „Herr-Susapta-Ersatz“ namens Ketut Muliastrawan sehr zufrieden.