Am 13.03.2008 um Punkt 7.00 Uhr klingelte der Wecker. Da ich eh vor lauter Aufregung bereits ca. 1 Stunde vor dem eingestellten Weckzeitpunkt wach war, fiel mir das Aufstehen auch nicht schwer. Nach einem kleinen Frühstück kam auch schon das bestellte Taxi. Danach ging es recht schnell und schon waren wir am Dortmunder Hauptbahnhof. Der Zug nach Frankfurt kam pünktlich. Nachdem wir unsere Plätze gefunden haben und unser Gepäck verstaut haben, konnten wir die etwa 3,5-stündige Fahrt zum Frankfurter Flughafen geniessen.
Nach dem Check-In haben wir beschlossen etwas zu essen, denn „man weiß ja nie, wann man wieder etwas bekommt“ und das Essen im Flugzeug ist manchmal nicht so schmackhaft. Deshalb haben wir uns ein Imbiss gesucht, Essen bestellt und auf das Boarding gewartet. Gegen 13.00 Uhr saßen wir dann in einem Airbus A330 von Qatar Airways. Bereits eine knappe Stunde nach dem Start hatten wir ein super leckeres Mittagessen (Hähnchen mit Reis und Gemüse, Brötchen mit Butter und Käse, Kuchen, Schokoriegel) vor uns und drei Stunden später Kaffee und Kuchen sowie ein Sandwich (halbes Baguette mit Schinken, Salat, Tomate, Käse, Ei, Gurke) mit Tee. Von wegen: „Man weiß ja nie, wann man wieder etwas bekommt…“ Nach ca. 6 Stunden Flugzeit (und zwei Spielfilmen) haben wir Doha (Qatar) erreicht und mussten umsteigen.
Der nächste Flug ging auch schon eine Stunde später, d.h. Zeit für das Anschauen des Flughafens blieb uns leider nicht. Sobald wir wieder in der Luft waren wurden wir wieder mit Essen versorgt. Nach weiteren fünf Stunden Flugzeit (und zwei weiteren Spielfilmen) waren wir in Colombo (Sri Lanka) angekommen. Bereits zu diesem Zeitpunkt habe ich aufgegeben mich zu fragen, wie spät es denn tatsächlich ist, denn meine Armbanduhr hat den Betrieb eingestellt, meine innere Uhr sagte „Schlafen! – Sofort!“ aber die Tageszeit rief „Party!“
Am Flughafen wurden wir abgeholt und zum Hotel gebracht. Der Flughafen ist zwar nur ca. 50km vom Hotel entfernt, trotzdem haben wir für die Strecke ca. 2 Stunden gebraucht. Da habe ich den Vorteil der guten deutschen Autobahn zu schätzen gelernt. Da meine innere Uhr immer mehr auf das Schlafen bestand, habe ich von der Fahrt zum Hotel nicht viel mitbekommen.
Im Hotel angekommen wurden wir mit einer Blumenkette sowie einem leckeren Getränk begrüßt. Man hat sich sofort um unsere Koffer gekümmert und auch das Check-In war sehr kurz. Dafür war ich sehr dankbar, denn ich wollte nur eines: Schlafen. Der Weg zum Zimmer kam mir sehr lang vor, doch dann waren wir schließlich angekommen: nach 23 Stunden!
Nachdem wir uns frisch gemacht und ein wenig entspannt haben war auch schon wieder Mittagessenszeit. Danach haben wir uns die Hotelanlage angeschaut und für sehr gut befunden. Die einheimischen Streifenhörnchen haben sich auch sofort bei uns vorgestellt: Und die waren so süß!
Gleich am zweiten Tagen hatten wir ein Treffen mit dem Reiseleiter vor Ort. Er gab uns einige Informationen zum Land und Hotel. Bei ihm konnten wir auch diverse Ausflüge buchen, was wir auch getan haben: 2-Tages-Ausflug nach Kandy am 22/23. März.
Die erste Woche verbrachten wir damit Karten zu schreiben, viel zu Lesen, im Pool zu plantschen und die Gegend zu erkunden. Natürlich haben wir auch immer wieder die einheimische Küche probiert, die bei jeder Mahlzeit angeboten wurde: Reis&Curry. Unter „Curry“ wird in Sri Lanka im Gegensatz zu Deutschland nicht das Gewürz verstanden, sondern vielmehr „Beilage zum Reis“. Diese gab es in vielen verschiedenen Variationen: mit Fleisch, vegetarisch, nur Kartoffeln, Bohnen, etc. Allerdings hatten alle „Currys“ eines gemeinsam: sie waren sehr gut gewürzt und der Sri-Lankanische Schärfegrad war nicht zu unterschätzen.
Ich persönlich war ein großer Fan der frischgepressten Säfte, die unsere „All-Inclusive“-Leistung bereits enthielt. Damit floß der Saft dann schon fast literweise, besonders Ananassaft. – Lecker! (Wieder zu Hause angekommen, fiel mein Blick als erstes auf eine Dose mit Ananasringen. Ich habe sie daraufhin ganz hinten im Küchenschrank versteckt. Später wurde sie entsorgt, denn seit dem Urlaub habe ich nie wieder Dosen-Ananas gegessen.)
Und dann kam auch schon der Tag des Ausflugs. Wir mussten bereits um 4.00 Uhr morgens aufstehen, denn um 5.00 Uhr sollten wir abgeholt werden. Das Hotel hat für uns Lunch-Pakete sowie das Frühstück vorbereitet. Der Fahrer kam überpünktlich. Wir stiegen in einen Minibus ein und fuhren los. Zu dem Zeitpunkt dachte ich: Der bringt uns sicherlich zu einem anderen Bus, einer Art Sammelstelle, wo auch die anderen Touristen warten werden. – Ein paar Minuten später stellte sich heraus, dass wir in genau diesem Minibus den Ausflug antreten werden, denn wir werden nur 8 Personen sein: der Reiseleiter Palitha, der Busfahrer und 6 Teilnehmer (davon 2 Kinder). Das hatte zur Folge, dass wir fast eine Privatführung hatten, Fragen stellen konnten oder mal kurz anhalten konnten, falls wir etwas zusätzlich sehen wollten. Ich fand das einfach nur genial!
Am ersten Tag ging es zunächst nach Pinnawela. Nicht weit von Kandy befindet sich ein Elefantenwaisenhaus. Dort konnten wir uns Elefanten anschauen und sie auch berühren. Ich habe Elefanten schon oft im Zoo in Europa gesehen, doch es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man auf einmal vor einem oder mehreren Elefanten steht und kein Zaun oder sonstige Absperrung dazwischen ist. Es sind wunderschöne und neugierige Tiere, die ihren Rüssel ausstrecken um zu prüfen, wer man ist. Nach einer Weile hat uns der Reiseleiter zu einem Fluß geführt, wo auch die Elefanten hingebracht wurden. Die Elefanten durften allerdings ins Wasser, uns blieb nur der wunderschöne Ausblick badender Elefanten von einer Aussichtsplattform.
Danach fuhren wir weiter zum Höhlentempel von Dambulla. Nach einer Kletterpartie von einigen Treppenstufen in der Mittagshitze haben wir den Tempel erreicht. Unser Reiseleiter führte uns auf einem Seitenpfad zum Tempel, denn dort konnte man angeblich Affen sehen. Und tatsächlich: Unterwegs begegneten wir einigen Affen, die aber keine Lust auf Besuch hatten und sich schnell unserem Blick entzogen haben. Den Tempel selbst darf man nur barfuß betreten. In der Anlage gibt es fünf Höhlen zu besichtigen. In einer befindet sich eine 14m lange, aus Fels gehauene, liegende Buddha-Statue. In den anderen Höhlen gibt es viele andere Buddha-Statuen. Beeindruckend ist auch die Felsdecke, die mit leuchtenden Farben bemalt zum Staunen verleitet.
Nach dem Besuch des Tempels, in dem ich mir die Fußsohlen fast verbrannt habe, denn die Bodensteine waren durch die Sonne sehr aufgeheizt, fuhren wir zum Mittagessen. Nach einer Stärkung sowie eine Verschnaufpause ging es auch schon weiter zum letzten Punkt der Tagesordnung, dem Sigiriya-Felsen oder auch Löwenfels genannt.
Jeder, der nach Sri Lanka fährt sollte den Sigiriya-Felsen besteigen. Erst dann weiß man, was ca. 1200 Stufen und 30 Grad im Schatten miteinander zu tun haben. Allerdings der Ausblick vom Gipfel des Felsens war atemberaubend und mehr als Belohnung für die Strapazen des Aufstiegs. Menschen mit Höhenangst sollten allerdings nicht hochklettern, denn die Stufen sind teilweise kaum breiter als ein Mensch und befinden sich dazu noch in luftiger Höhe – fast freischwebend. Auf dem Weg nach oben sieht man allerdings die berühmten „Wolkenmädchen“ oder die „Spiegelwand“. – Der Fels wurde 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Auf dem Gipfel befinden sich Ruinen einer Burg mit einem recht gut erhaltenen Thronteil und einem antiken Swimmingpool.
Nach dem Abstieg fuhren wir zum Hotel, wo wir ein Bungalow bezogen sowie zu Abend gegessen haben.
Der nächste Tag begann mit einer Elefantensafari. Früh morgens bestiegen wir den Rücken einer Elefantendame und maschierten los. Der Weg führte uns an einem Stausee entlang, wo wir die Vegetation sowie diverse Vögel zu sehen bekommen haben. Nach ca. 40 Minuten waren wir auch wieder zurück. Gut, dass das Frühstück erst nach der Safari geplant war, denn es hat recht gut geschaukelt. Gut gestärkt fuhren wir gegen 9.30 Uhr in Richtung Kandy.
Die nächste Station hieß: Spice Garden – Gewürzgarten. Wir waren also dort, wo der Pfeffer wächst. Neben diesem Gewürz sahen wir aber noch Vanille, Aloe, Ananas, Kakao und viele andere Pflanzen, die ich bis dahin lediglich aus Büchern kannte. Die Anlage war sehr schön angelegt und spendete viel Schatten. Nach einer kleinen Führung gab es einen Vortrag über die Produkte, die in dem Garten hergestellt werden. Natürlich fehlte die anschließende Möglichkeit zum Einkaufen der Produkte nicht.
Danach ging es nach Kandy zum Zahntempel. In dem Tempel – auch hier wieder nur barfuß zu betreten – wird der Zahn des Buddha aufbewahrt. Der Legende nach hat eine Priesterin den Zahn in der Asche gefunden, nachdem Buddha nach seinem Tod verbrannt wurde. Seitdem wird der Zahn verehrt. Die Tempelanlage ist sehr groß und enthält viele interessante Sachen. Es handelt sich nicht nur um eine reine Sehenswürdigkeit, sondern sie wird von Mönchen bewohnt, die uns oft über den Weg gelaufen sind, natürlich in einem orange-farbenen Wickeltuch. Leider wurde es nicht gern gesehen, wenn man Fotos von den Mönchen gemacht hat. Wäre an anders, so hätte ich jetzt ein Foto von einem Mönch mit Wickeltuch, Handy am Ohr und einer Aktentasche in der Hand.
Zum Mittagessen sind wir in ein Hotel gefahren, wo es auch wieder ein Buffet gab mit sehr vielen leckeren Sachen; Reis&Curry natürlich auch. Die Pause tat uns allen sehr gut, denn so langsam waren wir sehr erschöpft. Es waren sehr viele Eindrücke, die man verarbeiten musste. Doch der Tag war noch nicht zu Ende…
Die nächste Station hieß: Royal Botanic Gardens in Peradeniya. Der botanische Garten beheimatet viele seltene Pflanzen, so z.B. die größte Orchideenart der Welt oder eine Kokosnusspalme von der es lediglich ein paar Exemplare gibt, hauptsächlich auf den Seychellen. Die Kokosnüsse werden ca. 10-20kg schwer und brauchen bis zu 8 Jahre bis sie sich entwickeln und voll ausgewachsen sind. Eines der Highlights des Gartens war der größte Baum der Welt – flächenmässig gesehen. Es ist eine Birkenfeige, die auf einer großen Wiese steht und daher noch größer wirkt. Der Baum belegt eine Fläche von ca. 1700qm. Viele seiner Äste müssen gestützt werden. Es besteht die Möglichkeit unter den Ästen zu gehen. Man fühlt sich ein wenig, wie im Dschungel.
Nach dem Gartenbesuch fuhren wir noch zu einer Teeplantage. Auf dem Weg dorthin erblickte die weibliche Fraktion des Ausflugs ein Sari-Laden und beschloss da mal „kurz reinzugehen“. Nach etwa einer Stunde und 2 gekauften Saris saßen wir alle wieder im Bus und waren auf dem Weg zur Teeplantage. Da wir alle bereits sehr müde waren, entschlossen wir uns für die kurze Variante: kleine Plantage und ein Schnelldurchlauf in einer Teefabrik. In der Fabrik war es noch heißer als draußen, daher hielten wir es für eine weise Entscheidung.
Am frühen Abend waren wir dann unterwegs nach Kalutara, wo wir zum Abendessen un unseren Hotels sein sollten…
Ja „sollten…“: Mitten im Verkehr, noch weit von Kalutara entfernt, ging unser Minibus aus und sprang nicht mehr an. Jetzt war die männliche Fraktion gefragt: Anschieben! – Das klappte auch gut, doch je dunkler es wurde, desto nötiger wurde auch das Scheinwerferlicht und desto klarer wurde die Erkenntnis „Mit unserem Bus stimmt irgendetwas nicht.“ Die Scheinwerfer gaben fast kein Licht und ohne Beleuchtung weigern sich Touristen weiterzufahren. Für die Einheimischen war es „Kein Problem!“, doch wir, die deutschen TÜV gewohnten Touris, sahen es doch etwas anders. Also blieb uns nichts anderes übrig, als eine Werkstatt zu suchen. Nach ein paar Telefonaten, Gesprächen, Wege-Nachfragen, etc. standen wir schließlich auf dem Gelände einer Autowerkstatt, die mich bestenfalls an eine größere, ältere Garage erinnerte. Doch die Mechaniker waren sehr fähig und machten den Bus innerhalb einer knappen Stunde wieder fahrtüchtig.
Um ca. Mitternacht waren wir dann endlich in unserem Hotel und bekamen ein Mitternachtsdinner aufs Zimmer serviert. Der ganze Tisch wurde mit kleinen Servierplatten mit Leckereien zugedeckt. Gut gesättigt gingen wir endlich schlafen.
Am nächsten Tag hatte ich den größten Muskelkater der letzten Jahre!
Die restlichen Tage vergingen sehr schnell. – Alles in allem war es ein wunderschöner Urlaub in einem tollen Land mit netten Menschen und einer Menge zu entdecken. Ich hoffe, ich bin nicht das letzte Mal dort gewesen…
Nach deinem Kommentar bei mir ist mir dieser Bericht auf deiner Seite sofort ins Auge gestochen! Ich war vor ca. sechs Jahren auch in Sri Lanka, und es kam richtiges Fernweh und das-hab-ich-auch-gesehen!-Stimmung auf… wunderschön. :] Wie bist du auf das Land gekommen? Ich habe eine Brieffreundin auf Sri Lanka, und je mehr wir uns über das Land informierten, umso dringender wollten wir das Ganze live sehen… Wirklich eine tolle Erfahrung!
Ich muss ehrlich gestehen, ich weiß nicht mehr wie es dazu kam, dass wir uns für Sri Lanka entschieden haben. Bereut haben wir es allerdings nicht.