Der Wecker klingelte mitten in der Nacht. Ich buche unsere Reisen (Flüge) eigentlich immer so, dass wir möglichst früh am Urlaubsort sind. Das „Opfer“ des Früh-Aufstehens bringe ich dann auch gerne. Die Koffer waren natürlich bereits gepackt, also rein ins Taxi und ab zum Hauptbahnhof.
Der Flug ging ab Düsseldorf. Der Flughafen ist groß, daher kann man sich dort schon ein wenig Zeit bis zum Abflug vertreiben. Abgesehen davon ist man, als moderner Mensch, mit jede Menge Entertainment unterwegs. Wir flogen pünktlich ab und waren somit auch 20 Minuten verspätet (Da hätte mir klar werden müssen: in Ägypten ticken die Uhren anders!) in Hurghada. Das Wetter an diesem Morgen war herrlich, wie jeden Tag. Vor dem Flughafen meldeten wir uns an dem Stand unseres Reiseveranstalters, bekamen die Nummer unseres Busses mitgeteilt und fuhren geschätzte 30 Minuten später (klimatisiert – in Ägypten überlebensnotwendig!) in Richtung unseres Hotels. Unterwegs wurden andere Urlauber an diversen Hotels abgesetzt. Wir waren die Letzten. Unser Hotel lag auch abseits der Stadt – eine gigantische Anlage, wie aus 1001 Nacht, mitten im Sand. Da wir nicht auf Party und Action stehen, war’s perfekt!
Die Rezeption haben wir recht schnell gefunden. Dort wurden unsere Koffer vom Pagen auf einen Rollwagen verladen. Währenddessen bekamen wir ein kühles Getränk und nach Aufnahme unserer Daten auch den Zimmerschlüssel. So langsam merkte ich, dass ich regelrecht schmelze. Wenn man mitten in der Nacht im deutschen Sommer abfliegt, dann zieht man sich entsprechend „wärmer“ an. Ich hatte zwar leichtere Sachen unter die wärmeren angezogen, aber selbst das reichte nicht aus. In Ägypten im Juli ist ein T-Shirt bereits zu viel Stoff. Ich wollte nur noch in unser Zimmer.
Der Page bekam die Zimmernummer mitgeteilt und los ging’s: Flur, Fahrstuhl, Flur, abbiegen, Flur, abbiegen, Flur, Fahrstuhl, Flur, abbiegen, etc. Nach geschätzten 20 Minuten waren wir endlich am Zimmer und ich hatte keine Ahnung, wie ich jemals wieder zurück zur Rezeption komme. Zum Glück hat sich heraus gestellt, dass es auch einen direkten Weg gab. Der Page wollte uns (und vermutlich auch sich selbst) nur nicht durch die pralle Mittagssonne laufen lassen. Im Zimmer angekommen machten wir uns frisch, zogen uns um und machten uns auf den Weg, die Anlage zu erkunden.
Die Anlage war traumhaft. Das Hotel bestand aus kleinen und großen Gebäuden, die aneinandergereiht ein großes Hufeisen ergaben. In der Mitte gab es eine Poollandschaft. Durch die weitläufige Bauweise war es sehr ruhig.
Unsere Erkundung fiel kürzer aus, als gedacht, denn die Nachmittagshitze war sehr unangenehm. Also suchten wir eine Bar auf, bestellten Erfrischungsgetränke und genossen die Zeit.
Am Abend machten wir uns auf, das Restaurant zu suchen. Laut unserem Übersichtsplan, den wir bei unserer Ankunft bekommen haben, gab es ein Hauptrestaurant (ohne Reservierung) und diverse Themenrestaurants (mit Reservierung). Da wir nicht reserviert hatten, gingen wir in das Hauptrestaurant.
Wir nahmen uns allerdings vor, alle Restaurants im Laufe des Aufenthalts zu testen. Gut gesättigt wollten wir nur Eins: Schlafen!
Am nächsten Tag hatten wir ein Treffen mit unserem Reisebetreuer: Treffen um 10 Uhr an der Rezeption. Um 10.45 Uhr war der Reisebetreuer auch da und versorgte uns mit diversen Informationen rund um den Ort. Ferner haben wir zwei Ausflüge gebucht: Luxor und Schnorcheln.
Ein paar Tage später ging es nach Luxor. Wir wurden um 6.00 Uhr morgens (inklusive der obligatorischen Verspätung) vom Hotel abgeholt. Wir fuhren zum Treffpunkt der Busse, die alle das Ziel „Luxor“ hatten. Es war unglaublich: eine kilometerlange Schlange von Bussen, die hintereinander fuhren. Unser Reisebegleiter teilte uns mit, es wäre sicherer in einer Kolonne durch die Wüste zu fahren. Erst kurz vor Luxor teilten sich die Busse auf und steuerten die bereits vollen Sehenswürdigkeiten an. Unser „Bus-Abschnitt“ (ca. 30 Busse) hatte als Erstes den Punkt „Karnak-Tempel“ auf dem Programm. Der Reisebegleiter erzählte uns die Geschichte des Tempels und viele weitere Anekdoten. Nach etwa zwei Stunden Aufenthalt ging es zum Mittagessen in ein Restaurant am Nil. Anschließend wurden wir per Boot auf die andere Nilseite gebracht (Nil gehört nicht zu den saubersten Flüssen). Dort wartete bereits unser Bus und es ging weiter zum Tal der Könige (in die Wüste). Unterwegs machten wir einen kurzen Halt an den Memnon-Kolossen. Am Tal der Könige angekommen, gegen 13 Uhr mittags, bekamen wir eine Flasche Wasser mit auf den Weg. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich ein wenig geärgert, denn ich hatte keine Hand mehr frei (Kamera + Ausrüstung) und sollte auch noch eine Flasche Wasser schleppen, aber der Reisebegleiter bestand darauf.
Vom Parkplatz der Busse wurden wir von einem kleinen Zug (wie in vielen Vergnügungspark: Traktor mit 2-3 Wagons) abgeholt und zu einem Unterstand gebracht. Die Fahrt dauerte etwa 10 Minuten, doch in dieser Zeit habe ich bereits die Hälfte meiner Wasserflasche in mich gekippt. An dem Unterstand hing ein Thermometer: 48°C – im Schatten. Zwischenzeitlich hatte ich Angst um meine Kamera, da sie sehr, sehr heiß wurde. Nach einer kurzen Ansprache durften wir uns drei der Königsgräber aussuchen und besichtigen. Der Eingang sah aus, wie ein Loch im Felsen. Zunächst ging es bergab (Treppe oder Rampe) bis man schließlich, im Grabinneren, diverse Kammern mit Malereien bewundern durfte. Als wir uns das zweite Grab angeschaut haben, relativ weit im hinteren Teil, ging plötzlich das Licht aus. Es war ein beklemmendes Gefühl: man sah die eigene Hand direkt vorm Gesicht nicht geschweige denn den Weg zum Ausgang. Ich wusste nicht mal die Richtung und bis gegen eine der Absperrungen gelaufen. Nach ein paar Minuten ging das Licht wieder an – angeblich passierte der Ausfall öfter.
Gut durchgebraten ging es weiter zum Totentempel in Deir el-Bahari (Hatschepsut). Zum Tempel führt eine Rampe hinauf. Ich wollte mich fotografieren lassen, setzte mich auf das Stein-Geländer und… verbrannte mir den Hintern. Habe ich bereits erwähnt, dass es in Ägypten im Juli sehr heiß ist? Nach der Besichtigung fuhren wir, wieder in einer Kolonne, zurück nach Hurghada, wo wir spät abends in unserem Hotel abgesetzt wurden.
Nach einigen Tagen stand der zweite Ausflug an. Diesmal wollten wir mit einem Boot rausfahren und schnorcheln. Nach dem Frühstück wurden wir (natürlich mit Verspätung) abgeholt und zum Hafen von Hurghada gebracht. Dort wartete ein recht schickes Boot auf uns. Mit etwa 20 Touristen an Bord fuhren wir raus zur ersten Schnorchelstelle. Dort legte das Boot an und wir durften ins Wasser springen. Mein Problem: Ich habe vor dem Urlaub einen Schnorchelkurs gemacht, da ich im Prospekt gelesen habe, unser Hotel hätte traumhafte Schnorchelstellen direkt vor der Tür, was sich als wahr herausstellte. Im Kurs durfte ich immer eine Leiter benutzen, um ins Wasser zu kommen – vom Springen war nie die Rede! – Also glitt ich, mehr oder weniger elegant, vom Boot ins Meer. Das Rote Meer ist herrlich warm – ein Traum. Das Wasser war klar und somit sahen wir Fische, die man hier oft nur im Aquarium oder auf Bildern sieht. Die Crew warf ein paar Brotstücke ins Wasser, um noch mehr Fische anzulocken. Allerdings verkroch ich mich, als die Fische immer größer wurden. Später erzählte man mir, man hätte einen Rochen sehen können.
Nach eine Weile ging es weiter zur nächsten Stelle und anschließend zu einer Grotte, die man allerdings nur tauchend erreichen konnte. Da in meinem Kurs lediglich Schnorcheln und nicht Tauchen praktisch behandelt wurde, blieb ich an Bord und bewunderte die Gegend. Abends steuerten wir eine „einsame Insel“ (so zumindest die Ankündigung) an – wir und geschätzt 50 weitere Boote. Auf der „einsamen Insel“ konnte man aber einen wunderschönen Sonnenuntergang bewundern. Anschließend ging es wieder zurück zum Hafen und dann ins Hotel.
In den restlichen Tagen genossen wir das Hotel, das Wetter. Wir waren noch sehr oft schnorcheln, denn wie sich herausgestellt hatte, war unser Hotelstrand sehr gut dafür geeignet. Der Strandabschnitt war kieselig. Unser Hotel hat es aber naturbelassen und nicht künstlich mit Sand zugeschüttet, wie das ein paar andere Hotels gemacht haben. Da es auch noch ein Privatstrand war, unser Hotel recht abgelegen lag und kein Sand vorhanden war, kam es nicht selten vor, dass wir den Strand für uns alleine hatten.
Unser Hotel grenzte direkt an sein Schwesterhotel (untere Bildergalerie) an. Es war den Gästen unseres Hotels erlaubt, das Angebot des Schwesterhotels zu nutzen (umgekehrt erstaunlicherweise nicht). Gegen Ende das Urlaubs haben wir im Schwesterhotel ein tolles karibisches Restaurant entdeckt – mit fangfrischem Fisch.
Zusammengefasst: Es war ein toller Urlaub – und an die Hitze gewöhnt man sich mit der Zeit. Name des Hotels? – Makadi Palace, 5*, (Makadi Bay)